Tag 77 und 78 – Grenzen, kalte Brisen und Café-Pausen – Unser Weg nach Bolivien

Manchmal schreibt das Reisen die Geschichten, bei denen eigentlich gar nichts Großes passiert – und genau so war es in Puno und Copacabana. Zwei Orte, die weniger auf unserer Wunschliste standen, sondern eher zufällig auf unserem Weg nach Bolivien lagen. Das Wetter war so lala, die Motivation eher im Ruhemodus – und nach all den Wanderungen, Touren und Eindrücken der letzten Wochen war das auch völlig okay. Wir waren ehrlich gesagt einfach urlaubsreif im Urlaub. Eigentlich wollten wir unsere wohlverdiente Pause erst in La Paz einlegen, aber bis dahin hieß es: zusammenreißen, Bus fahren, durchhalten und das Beste draus machen.

Also hieß es: Zähne zusammenbeißen, Rucksack schultern und durchziehen. Zwei Tage, viele Stunden im Bus, endlose Serpentinen und zwischendurch ein paar Pausen, bei denen man sich fragt, ob das jetzt ein offizieller Stopp war oder der Bus einfach nur keine Lust mehr hatte.

Der Grenzübertritt nach Bolivien lief zum Glück völlig problemlos – keine Diskussionen, keine Extra-Gebühren, kein Drama. Einmal aussteigen, zwei Stempel holen, einmal tief durchatmen und zack – schon waren wir im nächsten Land.

In Copacabana (nein, nicht der berühmte Strand in Brasilien 😉) hatten wir ein paar Stunden Aufenthalt, bevor es weiterging. Einige Mitreisende nutzten die Zeit für einen Ausflug zur Isla del Sol, einer Insel im Titicacasee, die als Geburtsstätte der Sonne in der Inka-Mythologie gilt. Klingt großartig, oder? Wir dagegen entschieden uns für die entspannte Variante: Wir setzten uns einfach an den „Strand“ und genossen die Sonne – zumindest so lange, bis uns die Realität einholte.

Denn so schön das klingt: Das Ganze spielte sich auf 4000 Metern Höhe ab – bei etwa 16 Grad Außentemperatur. Also kein tropischer Strandtag mit Cocktail in der Hand, sondern eher ein kühler Frühlingstag mit Sonnenbrand-Gefahr und kalten Füßen. Trotzdem war es irgendwie schön – dieses Gefühl, kurz einfach nichts zu tun und nur dazusitzen, während das Leben um einen herum weiterzieht.

Am späten Nachmittag ging es dann weiter Richtung La Paz. Die Fahrt zog sich wie Kaugummi, aber irgendwann – kurz vor Mitternacht – erreichten wir endlich unsere Unterkunft. Eine moderne kleine Wohnung, ganz für uns allein. Einmal durchatmen, Füße hochlegen, duschen – und einfach glücklich sein, endlich angekommen zu sein.

Im nächsten Artikel erzähle ich euch dann, was wir in La Paz alles erlebt haben – und warum diese Stadt so ganz anders ist, als wir erwartet hatten.

Viele Grüße aus Bolivien,
Andi

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