Es geht weiter die Küste entlang in den kleinen Ort Ica. Dieser ist weniger bekannt, aber die danebenliegende Wüstenoase Huacachina ist ein Touristenmagnet. Da wir sowieso in diese Richtung müssen, schauen wir uns das für einen Nachmittag an. Mit dem Uber geht es von unserer Unterkunft zu der kleinen Oase. Laut Andi kann man es auch einfach als Teich inmitten von Sand bezeichnen.

Es ist sehr voll und alle möchten uns eine Buggy-Tour verkaufen. Wir wollen allerdings selber auf die riesigen Sanddünen klettern. Es ist gar nicht so einfach, sich durch den feinen Sand zu kämpfen aber nach einiger Zeit erreichen wir die Kuppe einer großen Sanddüne und können den Ausblick von oben genießen. Weit und breit türmt sich Sand bis an den Horizont zum Ozean. Und in der Mitte liegt die kleine Oase. Wir machen es uns gemütlich und genießen einen wundervollen Sonnenuntergang. Alleine ist man hier auf jeden Fall nicht, aber die Kulisse ist trotzdem einmalig. Und der Weg runter macht deutlich mehr Spaß als hoch. Wann können wir schonmal über endlose Sanddünen rennen? Zum Abschluss des Tages gibt es noch eine leckere Pizza und dann geht es auch schon zum Hotel zurück. Der nächste Tag wird lang!
Es geht mit dem Bus von Ica nach Nazca. Eigentlich wollten wir einen Rundflug über die berühmten Nazca-Linien buchen, aber das hat zeitlich leider nicht geklappt. Es gibt jedoch einen Aussichtsturm, zu dem wir möchten. Dafür müssen wir allerdings von Nazca aus wieder in einen anderen Bus steigen und wieder ein Stück nach Norden fahren. Das klappt allerdings gut, wir müssen nur dem Busfahrer Bescheid geben, wo wir raus wollen. Dafür reicht unser Spanisch langsam!
Vom Turm aus sind 3 große Figuren und einige der kerzengeraden Linien erkennbar: die Eidechse, die Hände und der Baum. Es ist schon beeindruckend, dass sich mitten im Nirgendwo so akkurate Figuren und Linien befinden. Über die Entstehung wird ja immer noch gestritten, wir persönlich glauben zumindest nicht an die Alien-Hypothese 😁. Entgegen aller Aussagen ist der Rückweg von den Linien in die Stadt Nazca leider nicht so einfach wie gedacht. Eigentlich sollte alle 20 Minuten ein Bus zurück in die Stadt vorbeikommen- tut er aber leider nicht. Nach einer Stunde warten und nachdem die Sonne so langsam untergeht und alle Mitarbeiter am Aussichtsturm zusammenpacken, wird mir langsam mulmig zumute. Ich möchte wirklich nicht alleine im Dunkeln an der Straße im Nirgendwo stehen. Auch Trampen klappt leider nicht so wirklich. Es hupen zwar alle zum Grüßen, aber mitnehmen will uns keiner.
Als letzten Ausweg frage ich bei einer Reisegruppe nach, ob sie uns mitnehmen kann. Im Kleinbus ist zum Glück noch Platz und so sitzen wir plötzlich inmitten einer kolumbianischen Partygruppe. Man riecht schon den Alkohol und die meisten sind auch ziemlich gut drauf. Ich setz mich freiwillig nach hinten und Andi kann vorne beim Fahrer sitzen. Ich bekomme sofort Wein angeboten und beim gemeinsamen Trinken versuchen wir uns in einem Englisch-Spanisch Mix zu verständigen. Schließlich bring ich noch allen bei, wie man auf Deutsch anstößt. Na dann: Prost!
Abends geht es dann leider nicht entspannt ins Bett, sondern wir setzen uns in den Nachtbus in Richtung Arequipa. Was für ein Tag!
Abenteuerliche Grüße aus Perus Süden,
Carina



